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WAS SIND EIGENTLICH ÄTHERISCHE ÖLE?

Ätherische Öle sind stark flüchtige, doch hochkonzentrierte Duftstoffe, die aus den verschiedensten Pflanzen und anderen Naturstoffen gewonnen werden. Wie genau das funktioniert und wie du diese wertvollen Essenzen auch in deinen Alltag integrieren kannst, erfährst du hier.

Folgendes erfährst du in diesem Beitrag:



Ätherische Öle (Essenzen) kommen natürlicherweise in fast jeder Pflanze in unterschiedlichen Mengen vor. Sie gehören, zur Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe, welche für uns vor allem aufgrund ihrer positiven Wirkung auf den menschlichen Körper interessant sind. Andere sekundäre Pflanzenstoffe sind z.B. Farbstoffe in Pflanzen, die unter anderem eine starke antioxidative Wirkung auf unsere Zellen haben (man denke hier auch an Chlorella, Spirulina & co.).


Bei den ätherischen Ölen handelt es sich um pflanzeneigene Duft- und Aromastoffe. Wenn wir zum Beispiel ein Pfefferminzblatt in den Händen zerreiben, verletzen wir dabei seine Zellen und dabei tritt das Zellinnere aus, also auch die darin enthaltenen ätherischen Öle, welche dann für den typisch intensiven Minzduft verantwortlich sind.

Für die Pflanzen selbst, sind diese Stoffe vor allem wichtig, um zum Beispiel Insekten zur Bestäubung anzulocken, Schädlinge zu vertreiben oder gegen Krankheiten vorzugehen - Ätherische Öle übernehmen hier also eine überlebenswichtige Aufgabe für die Pflanzen, die wir Menschen auch für uns zu nutzen gelernt haben :)


Doch wie kommen diese Öle denn schlussendlich gesammelt und sofort anwendbar in die kleinen uns bekannten Fläschchen?


Das Verfahren, mit dem die ätherischen Öle aus den Pflanzen extrahiert werden, nennt man Destillation. Dabei wird das gewünschte Pflanzenmaterial zusammen mit Wasser erhitzt, als würde man einen Tee kochen. Der entstehende Wasserdampf wird über ein langes Röhrchen abgeleitet, kühlt dort ab und kondensiert wieder. Das Kondensat mit den konzentrierten, ausgedampften Duftstoffen, läuft durch das Röhrchen in einen Auffangbehälter ab und wird dort gesammelt.


Ganz praktisch sieht das so aus:


Kiloweise Pflanzenmaterial notwendig


Für einen Gramm Pfefferminzöl, werden ca. 60 Gramm frische Pfefferminzblätter benötigt. Für dieselbe Menge Lavendelöl braucht man zwischen 120 und 140 Gramm Ausgangsmaterial und für einen Gramm Rosenöl, was in etwa einer Menge von 25 Tropfen entspricht, sind bis zu 5 Kilogramm (!) Rosenblätter nötig. Jap, kein Witz.

Das erklärt die zum Teil sehr hohe Preislage wirklich guter Öle.

Für ein sehr gutes und reines Rosenöl liegt der Preis daher zum Teil zwischen 300 € und 400 €. Und tatsächlich sagt der Preis im Falle der ätherischen Öle etwas über deren Qualität aus - Finger weg von Billigware! Diese ist leider oft gestreckt oder enthält potenziell allergene Füllstoffe.



Qualität beachten beim Kauf - worauf darfst du achten?


Doch auf die Qualität der ätherischen Öle zu achten lohnt sich. Oft werden günstig angebotene Essenzen zum Beispiel mit Alkohol vermischt oder gänzlich synthetisch hergestellt. In beiden Fällen muss dies jedoch ausdrücklich auf der Verpackung deklariert werden. Worauf darfst du also beim Kauf achten und wie unterscheidet man eine hochqualitative Essenz von einem synthetischen Duftöl?


Zunächst kann man zwischen

  • naturreinen (genuinen/naturbelassenen) Ölen

  • naturidentischen Ölen

  • und Parfüm- oder Aromaölen

unterscheiden. Als naturreine Öle dürfen nur diejenigen Öle bezeichnet werden, deren Ursprung rein pflanzlicher Natur ist. Sie dürfen keine synthetischen Zusätzen enthalten und auch sonst nicht verändert oder angepasst werden. Naturidentische Öle dagegen, sind in ihrer Zusammensetzung zwar an die Natur angelehnt, wurden allerdings künstlich im Labor "nachgebaut". Sie sind geruchlich zwar nur schwer von einander zu unterscheiden, allerdings wurden bisher noch nicht alle Bestandteile naturreiner ätherischer Öle chemisch identifiziert, sodass es eben doch noch nicht möglich ist, die ganzheitliche Wirkung nachzubauen, die einem genuinen ätherischen Öl zu eigen ist. Parfumöle werden dagegen von Grund auf im Labor synthetisiert und bestehen zum Teil aus komplett neuen Molekülen, die in der Natur so noch nicht vorkommen. Parfumöle finden gerne in herkömmlichen Parfums, Deos, Shampoos und Duschgels Verwendung.


Naturreine ätherische Öle, dürfen zwar nicht verändert, wohl aber verdünnt werden, zum Beispiel mit hochprozentigem Alkohol. Auch das muss auf der Verpackung deklariert werden und ist somit für den Verbraucher ersichtlich.


Es gibt außerdem verschiedene Zulassungen für ätherische Öle. Die Hersteller müssen sich vor dem Vertrieb auf eine Zulassung festlegen und entsprechend deklarieren. Konkret bedeutet das, findest du ein Gefahrenzeichen auf dem kleinen Fläschchen, ist das Öl ausschließlich als Gebrauchssgegenstand zugelassen, sprich zur Raumbeduftung, und ist nicht für die Anwendung auf der Haut vorgesehen.

Wenn das Öl zu kosmetischen Anwendung gedacht ist oder sogar als Lebensmittel zugelassen ist, findest du auch diesen Hinweis eindeutig vermerkt auf dem Etikett.



Ein gutes Öl sollte also folgende Informationen auf seinem Etikett tragen:

  • naturreines oder naturbelassenes Öl

  • Herkunftsland des Ausgangsmaterials

  • die lateinische Bezeichnung der Ursprungspflanze

  • Natrue, Bio oder Demeter Zertifizierung

  • Hinweis zur Verwendung


Fun Fact: Die Gefahrenhinweise, die man hin und wieder auf den Flakons findet, haben lediglich etwas über die Zulassung zu sagen und bedeuten nicht, dass ein Öl weniger gut ist als ein anderes. Sofern das Produkt nämlich als Gebrauchsgegenstand zugelassen ist (darunter fallen Diffuseröle und Raumbedufter), fällt es unter das EU-Chemikaliengesetz und muss die entsprechenden Warnsymbole tragen, einfach da es sich beim ätherischen Öl grundsätzlich um ein hochkonzentriertes Produkt handelt, das äußerst behutsam dosiert werden muss. Solange es sich allerdings um ein naturreines ätherisches Öl handelt, kann man von einer ähnlich hohen Qualität ausgehen, egal wie das Öl denn nun letztendlich zugelassen ist. Das ist reine Formsache und jeder Hersteller kann sich jederzeit aussuchen, wie er denn nun sein Produkt zulassen möchte. Ein Öl der gleichen Charge kann also theoretisch unterschiedliche Zulassungen erhalten, je nachdem, wie der Hersteller das Öl am Ende vertreiben möchte.



Wofür kann ich ätherische Öle verwenden?


In der Aromatherapie werden Essenzen zur Unterstützung körpereigener Funktionen eingesetzt. Dabei kann man topisch (direkter Hautkontakt), aromatisch (Diffusen, Inhalation, Erleben des Aromas) und z.T. auch innerlich arbeiten (bitte nur (!!!) unter Aufsicht eines*r zertifizierten Aromatherapeut*in).

Lavendel hat zum Beispiel hautregenerierende Eigenschaften und kann, in einer Salbe eingearbeitet, bei Schürfwunden oder Verbrennungen unterstützend wirken. Gleichzeitig hat der Duft des Öls eine stark beruhigende Wirkung über das limbische System auf den gesamten Organismus und kann somit Stressreaktionen herabsetzen. Je nachdem wie ein Öl also angewendet wird, kann es ein anderes Wirkspektrum aufweisen und auf unterschiedlichen Ebenen auf unseren Körper einwirken.


Einige interessante Öle und ihre Wirkung auf Körper und Geist habe ich dir hier zusammengestellt:



Mit deinem eigenen Aromaroller jederzeit von den Ölen profitieren


Wie lassen sich die Ätherischen Öle denn nun ganz konkret in deinen Alltag einbinden?

Eine ganz schnelle und praktische Möglichkeit ist der handliche Aromaroller, den du dir jederzeit einpacken und überall hin mit nehmen kannst. Dafür benötigst du nur einen leeren Aromaroller,

ein geruchsneutrales Trägeröl wie zum Beispiel fraktioniertes Kokosöl, Mandelöl oder Jojobaöl und deine liebsten Ätherischen Öle, die du nach Belieben kombinieren kannst. Zwei meiner liebsten Duft-Kombinationen stelle ich dir hier vor. Du brauchst:


STRESS WEG


ENERGIEKICK


--> Gib alles zusammen in den Aromaroller und schüttele alles einmal kurz durch. Trage das Öl bei Bedarf auf die Handgelenke oder an den Schläfen auf, oder schnuppere einfach kurz daran, wenn es einmal stressig oder aufwühlend wird :)

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